Wetter  Regen, bedeckt, neblig, 13°

von Arzúa nach Santiago de Compostella  Höhe  289
Km  39,01   gesamt   3153,49  km
Zeit  2:27:40
Schnitt 15,85  max 47,03
HM 514  Max Höhe 403

Man soll keinen Pakt mit dem Teufel eingehen – da verliert man meißtens, nur im Märchen geht es anders herum – schlimmer noch ist ein Pakt mit dem Wettergott oder denen die das Wetter voraussagen – in allen diesen Voraussagen wurde der Dienstag als der gerade noch schönste Tag in der Woche angesagt, drum auch der Tag in Arzúa – er hat sich trotzdem gelohnt – und die Planung am Dienstag den letzten Part zu fahren. Der Blick aus dem Fenster um 7 Uhr sagte schon alles, gepackt wurde noch im leichten Sprühnebel, später aber war Regenjacke und Regenhose unvermeitlich.
Ich habe mich dann an diesen Schildern festgehalten, weil die Strecke noch mal alles abfordert, was man sich so an Kraft angesammelt hat. Auch Bonny mußte immer wieder raus aus dem Hänger, weil die kurze Abfahrt schon zu Ende und die nächste Steigung sich ausdehnte.
Freuen konnte man sich nur über diese Schilder…..
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Wenn es manchmal unterwegs auch vorher sehr schwer wurde habe ich mir die Entfernungen zu Hause vorgestellt und konnte dann besser einschätzen, wie weit es noch ist – also 22km ist von Martinhagen einmal um den Baunsberg herum und zurück….bei 17km fällt der Baunsbergweg halt weg…so ist die Anstrengung besser zu kanalisieren, denn die Gegend kann dich wirklich so nicht aufrichten….
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Es soll ja auch nicht leicht sein so eine Pilgertour obwohl hier oft damit geworben wird – Camino facil – heißt das Unternehmen, das die Rucksäcke der Pilger von einem Schlafplatz zum nächsten bringt und die laufen dann nur mit Wasser und kleiner Verpflegung los – aber selbst das braucht man hier gar nicht mehr – Wasser ist überall – Bars alle 3-4 km – wo man etwas essen und trinken kann.
Dann geht die Nationalstraße einfach in eine Autobahn über und du kannst als Radfahrer sehen, wo du herfährst – kein Schild – kein Hinweis – ich fahre zurück und steige beim Originalcamino ein, als eine Auffahrt dort möglich ist. Das stellte sich als die Lösung heraus, denn die alte Straße haben sie einfach gelassen und den Camino dorthingeführt. Die Pilgerstele mit der Ankündigung von Santiago bekomme ich so auch mit.
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Hier muß ich mich umziehen, weil ich total durchnäßt bin – es kommt nämlich der Monte do Gozo noch, vom man eine tolle Aussicht auf das tieferliegende Santiago haben soll…..

wpid-20150825122216.jpg Im Hintergrund sieht man die Türme der Kathedrale und ich erreiche wirklich das Stadtschild…
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Da es immer mehr regnet gebe ich meinen Plan auf mit Fahrrad und Hänger auf den Platz vor der Kathedrale für das Foto zu posieren – ich fahre zum Hotel, stelle Fahrrad und Hänger in die Tiefgarage und wir ziehen erst mal ein. Nachmittags wurde es dann besser und wir machten uns auf die Wanderung zur Kathedrale. Der Pilgerweg führt direkt am Hotel vorbei und so war es einfach sichzu orientieren.
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wpid-20150825145538.jpg  wpid-20150825145713.jpg die Altstadtgassen sind auch hier sehr eng und schön – kleine versteckte Einsichten und Winkel öffnen sich, wenn man hineinschaut. Freue mich schon auf einen warmen Tag, wenn ich das hier noch genauer entdecken kann. Die Türme kann ich schon ausmachen – bald bin ich da….
wpid-20150825150646.jpg und dann stehe ich wirklich vor dem Seitenflügel und wir stellen uns auf die Stufen.
wpid-20150825151256.jpg  wpid-20150825151528.jpg  wir müssen diesen Komplex der Kirche erst mal umrunden, sonst bekommt man die Dimension gar nicht mit – ich suche immer noch den großen Platz davor – dort soll doch das große Pilgeraufkommen sein, das sich in welcher Art auch immer über die gelungene Pilgerwanderung freut – komme vorher noch am Pilgerbüro vorbei, wo sich die Schlange der Pilger drängt, die die Urkunde beantragen möchten und ihren Pilgerausweis mit den Stempeln vorweisen müssen.
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ich reihe mich in die Schlange ein, gehe dann aber wieder – es soll eine Stunde dauern bis man am Büro ist – höre ich – erst mal auf den Platz – ich muss die Reise zu ende bekommen.
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und dann bin ich wirklich da – gehe mit Bonny an das äußere Ende des Platzes um die Kathedrale ganz und gut sehen zu können – dort setzen wir uns einfach auf den Boden und schauen, fühlen das Ende der Reise, fühlen und sehen das Ziel vor uns – es ist ein schöner inniger Moment…
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Es kommen immer mal wieder Pilgergruppen oder einzelne auf den Platz und haben ihre Reise beendet –  lautstark wird es eigentlich nie gefeiert – oft verhalten und in sich gekehrt – manchmal auch werfen sie sich einfach auf den Rücken – der Rucksack hält den Fall ja auf und sie rufen ihr Glück über den gelungenen Weg heraus – schöne Momente das zu beobachten, wenn man selber den Moment schon hatte….
Später gehe ich doch noch mal zum Pilgerbüro und stelle mich doch in die Schlange. Nach 11/2 Stunden halte ich meine Urkunde in den Händen und morgen werde ich um 12 in die Messe gehen, die für die Pilger gehalten wird , die am Vortag angekommen sind.
Zurück laufen packe ich nicht mehr  – als ein Taxi vorbeikommt und er auch Bonny mit nimmt lassen wir uns zum Hotel fahren.
Ich bin noch eine Woche hier und werde noch bessere Bilder zeigen können – wir fahren noch zum Ende der Welt – Finisterra – und schauen auf den Atlantik. Bis zum nächsten Dienstag könnt ihr uns also noch folgen und das eine oder andere Foto anschauen um die Gegend und die Stadt kennen zu lernen.
Ich bedanke mich schon mal jetzt für die vielen Kommentare zum Blog und die Begleitung von vielen auf unserem Weg nach Santiago.
Hajo+Bonny