Wetter  wenige Wolken –  in dieser Höhe aber nicht heiß

von Rabanal del Camino nach Columbrianos/Ponferrada  Höhe 655
Km  40,73  gesamt  2931,10  km
Zeit 2:50:56
Schnitt  14,29  max.  43,55 km/h
HM  548  Max Höhe 1612

Wieder im Zelt, aber die Matratze geht – nur einfaches Schaumgummi – so dass ich einigermaßen schlafen kann – manchmal wache ich auf, wegen der Akkuladung, aber ich fahre eben erst um 11 weg, dann müsste es bis zum Cruz de Ferro reichen. Nach Ponferrada ist die längste Abfahrt angesagt – 18km –

das Zelt camp im Morgenlicht

Das Ziel – Cruz de ferro
Der Dueno hält Wort und ist um 1/2 9 Uhr da und ich kann den Hänger- und Fahrrad Akku wieder anschließen. Jetzt hab ich noch Zeit zu frühstücken und mich mit dem deutschen Pärchen zu unterhalten, das auch hier übernachtet hat. er 22 uns sie 18 Jahre alt sind auf dem Weg zu einem Dorf hier oben, dass deutsche Aussteiger wieder aufgebaut haben und hier eine eigene Lebensform gefunden haben – leider kann ich es mit meinem Hänger nicht erreichen – es führt keine Straße hin nur ein Waldweg. Sie verzichten aus Überzeugung auf Autos und darum kann man sie nur zu Fuß erreichen. Sie bauen alles selber an und versorgen sich so autark wie möglich… Jeder ist für 2 Wochen willkommen – aber einfach dableiben geht nicht, da muss dann erst der Rat entscheiden und ein Haus frei sein…. soweit die Erläuterungen – ich glaube nicht das die beiden dort bleiben – haben sie doch beide noch die Hängematte zu hause offen…
Der Hänger Akku ist voll, der Fahrrad Akku nicht – egal um 11 geht es los. Steil bergauf und selbst German, der ja die Strecke schon gefahren ist, hat sie wohl nicht mehr genau in Erinnerung – er erzählte mir von der Steigung nur so, als wenn sie zwar da wäre, aber doch leicht zu schaffen sei – das Gegenteil ist der Fall – solch steile Straßen gibt es bei uns überhaupt nicht – der Pulsmesser wäre wahrscheinlich bis zum Anschlag gefahren – es ist so schwer….


die Gegend ist grandios – weite Landschaft mit kleinen Eichenwäldern und Feldern. Man kann an dem Bild nicht sehen wie stark es bergauf geht – ich halte alle 20 Minuten um zu fühlen wie heiß die Motoren werden und um meine Beine zu entlasten….

Bonny hat diese Probleme nicht – ohne zu stoppen würde sie bis zum Cruz de Ferro laufen. Unterwegs gibt es immer mal gefasste Quellen – in einer badet sie mit Vergnügen.
Dann bin ich in Foncebadon. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre gestern noch weitergefahren wird mir unheimlich. Nie hätten die Akkus das gehalten – meine Oberschenkel hätten auch ade gesagt – na ich hatte das richtige Gefühl. Heute morgen – eher schon Mittag – geht es stetig – langsam – aber ohne Akku – Oberschenkelquerelen zum Cruz.


der Café in der Bar muss sein –


noch 2 km bis zum Cruz de Ferro – dem höchsten Punkt des Camino – von der Landschaft und dem Sorgen ablegen gedacht. Am Cruz legen die Pilger einen mitgebrachten Stein von zu Hause oder von irgendwo ab, um damit zu symbolisieren, dass sie hier ihre Sorgen ablegen, für sich, für einen guten Freund, für die Familie – jeder so wie er es denkt. Ein deutscher Pilger sagt mir – noch zwei Kurven, dann bist du da – er irrt sich, aber egal wir sind nach ein paar Kurven mehr da


wenn man das Bild rechts vergrößert aufruft, dann sieht man die Schlange der Pilger, die anstehen, um ein Foto mit sich und dem Cruz alleine zu bekommen. Gegenseitig wird fotografiert und die Sorgen abgelegt – es gibt aber auch traurige Gesichter, die hier eine Geschichte mit sich schleppen, die sie nicht preisgeben.
 
vor und                                                                                             hinter dem Cruz
wir reihen uns auch in die Fotoschlange ein – es gibt genug deutsche Pilger, die sich gegenseitig helfen und so können wir auch neben dem Cruz stehen, den Stein von der Loire haben wir hoch geworfen und schauen dann beide wo er geblieben ist…..



dann endlich finden wir ihn

der kleine braune in der Mitte ist unser Stein
Ich sah, er zerspringt in 2 Teile, kann aber nur noch einen wiederfinden. So sind die Sorgen also weit weg und tauchen nicht mehr auf…..

 
es geht noch ein wenig auf und ab, bevor die große Abfahrt beginnt. Wir treffen noch eine alternative Albergue, wo ich auch die Adresse der heutigen Übernachtungsmöglichkeit finde.




hier haben sie ihren eigenen sello – Stempel – und den nimmt man ja gerne mit. Bonny muss im Hänger bleiben, weil fünf angeleinte Hunde ihm nur Stress machen würden.
Jetzt beginnt die Abfahrt und die ist ebenso schwer, wie die Bergfahrt – Das Fahrrad kann den Hänger auf den steilen Strecken kaum bremsen – Stotterbremse ist definitiv angesagt und alle 15 Minuten Pause, damit die Felgen abkühlen können. Je heißer sie werden um so mehr lässt die Bremswirkung nach. Um die Landschaftseindrücke wiederzugeben, stelle ich mehrere Fotos einfach hintereinander, dann kann man sich einen Eindruck verschaffen wie grandios das ist.
 
 
 

nach dieser Kurve erscheint  unten schon Ponferrada, das 655m hoch fast 1000m tiefer liegt.
Vorher machen wir in Acebo noch eine Pause mit Cola und eine Bocadillo, bevor es endgültig über Molinaseca nach Ponferrada in die Ebene geht.


Acebo das Steindorf

die Serpentinen der Abfahrt vor Molinaseca, das danach mit seiner römischen Brücke auftaucht

 
über die Brücken hier könnte man ein eigens Fotobuch machen, so eindrucksvoll sind sie und soviel Geschichte tragen sie in sich.
 
Ponferrada ist erreicht
ich fahre noch in die Altstadt, dort ist die Templerburg und die Kirche zu sehen.

 

Das ist die Geschichte des Tempelritters, der während der Bauarbeiten zur Kirche eine alte Marienstatue findet und das wird natürlich als Hinweis auf den guten weiteren Bau der Kirche gesehen.

wieder ein Schneewittchen Sarg für den Gekreuzigten.
Jetzt brauche ich noch unbedingt etwas Nassfutter für Bonny, aber am Carrefour ist es mir zu voll und ich frage in einem Laden der Trockenfutter verkauft, nach diesen kleinen Dosen – sie haben keine – erst will mir der Verkäufer noch erklären, wo ich das eventuell kaufen kann ohne den großen Carrefour anzufahren – aber auf einmal verschwindet er im hinteren Teil des Laden, kommt mit zwei 1kg Dosen Nassfutter heraus und schenkt es uns – er hatte Bonny im Hänger gesehen und meinte das wäre für den „Pilgerhund“.
Dann erreiche ich die Albergue, nehme ein Zimmer! und bereite Bonny auf die Nacht im Eselsstall vor…..