Wetter bedeckt Sturm in der falschen Richtung
von Sahagun nach Leon Höhe 1036
Km 74,06 gesamt 2805,39 km
Zeit 4:10:58
Schnitt 17,70 max 34,85
HM 432 max Höhe 1061
Der Campingplatz liegt in der Nähe der Stadt – ich überlege noch einzukaufen, aber das kann ich auch in Leon erledigen – und ein Brot bekomme ich auch unterwegs.
ich will noch die ersten Sonnenstrahlen nutzen um das Zelt ganz trocken zu bekommen – sobald man nur ein Einwandzelt hat schlägt sich Innen die Feuchtigkeit dermaßen nieder, dass der Schlafsack oder anderes nass werden kann. Ich reibe das Zelt dann mit dem Handtuch ab und wenn dann wirklich ein paar Sonnenstrahlen kommen ist es schnell getrocknet.
Über diesen Tag etwas zu schreiben ist leicht. Fahren gegen den Sturm. Normalerweise redet man von Gegenwind, denn das Wort Gegensturm gibt es nicht. Es ist ja schon in dem Santiago Führer erwähnt – eine leichte flache Strecke, wenn sie keinen Gegenwind haben.
Und die Strecke ist flach – aber der Gegensturm ist unheimlich – es bricht die normale Dauergeschwindigkeit von 26kmh auf 16-17kmh.
wenn ihr links den Baum anschaut, der sich im Sturm biegt, dann könnt ihr vielleicht ahnen, wie stark der Wind ist.
Vorher bin ich noch an einem Ort vorbeigekommen und ich beschloss, den noch fehlenden Kaffee zu trinken.
hier hat die Kirche und der Storchenstab ein Nest oben drauf.
Der cafe con leche war prima und ich fahre wieder gegen den Wind und in die falsche Richtung. Ich hatte die 120 schon verlassen um zu dem Dorf zu kommen und plötzlich war ich wieder drauf. Ich entschließe hier weiterzufahren, obwohl es ein kleiner Umweg ist, aber der gute Straßenbelag macht es wieder wett. Bei 33 km setzt der Hängermotor aus und springt nach 10 Metern wieder an – aha – ich weiß schon – der Akku macht schlapp – ist ja auch eine Mordsarbeit gegen den Sturm. Beim Fahrradakku sieht es nicht anders aus – ich beschließe bei der nächsten Bar zu halten und die Akkus zu wechseln.
Gesagt getan – erst noch eine Cola und ein Bocadillo mit Chorizo und Queso zu Stärkung – dann geht es an die Arbeit. Und das ist Arbeit! Der Hänger akku geht so schwer raus, dass ich mich schon davor fürchte –
1. Versuch – sitzend hinter dem Hänger – vergebens ziehe ich daran
2. Versuch – Hänger auf dem Kopf – mehr Angriffsfläche – vergebens rüttele ich am Akku
3. Versuch – ein Spanier kommt mir zu Hilfe und gemeinsam schaffen wir es, dass er sich löst.
Auch der Fahrradakku wird gewechselt – also werde ich heute Nacht zusehen, dass alles nacheinander aufgeladen wird. Als ich fertig bin höre ich deutsche Wortefetzen nebenan in der Bar und ich gehe hin und frage, wie weit sie noch wollen.
Rudi aus Freising-Hirschbach
Hermann aus Hamburg
Hartmut aus Wingst
Und unser Thema war schnell gefunden. Rudi hatte schon mehrere Speichenbrüche und denkt sogar über eine Neueinspeichung in Santiago nach – weil er auch wieder zurück fahren will. Hoffentlich weht der Sturm dann auch in der Richtung von heute.
dann habe ich Leon erreicht aber noch lange nicht den Campingplatz. Der hat sich auf einem Hügel versteckt und das hat nochmal eine 3/4 Stunde gekostet. Wieder bin ich viel zu viel km gefahren, aber es kam halt so zusammen. Der Nachtschlaf wird dann drei mal unterbrochen – nachschauen ob schon alles geladen ist, den nächsten Akku dranhängen. Insgesamt dauert das Laden der 4 Akkus bis morgens um 9:30Uhr.
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