Wetter morgens angenehm 22° mittags heiß
von Castrojeriz nach Carrion de los Condes Höhe 937
Km 45,27 gesamt 2675,74 km
Zeit 2:21:31
Schnitt 19,19 max 43,86
HM 227 max Höhe 968
Um 7:15 Uhr weckt uns laute Kirchenmusik. Wir sind ja nur zu dritt in der Herberge und finden uns schnell zum Café ein. Außerdem gibt es noch Balzen Kekse und 3 Äpfel. Da es hier eine Herberge ist mit Donativo – man kann eine Spende geben wie man will – ist das schon ein tolles Angebot. Ich brauche noch eine halbe Stunde zum packen und damit die Musik wechselt gebe ich dem Hospitalero die CD von Pablo dem Gitarrenspieler aus Pamplona. Damit geht es prima und Bonny freut sich 10 Minuten lang weil sie die ganze Nacht ja in der Garage alleine war. Vor der Tür verabschiede ich mich noch von Jeremias Perez aus Bilbao.
ein Blick in die Landschaft von oben muss noch sein – weite Ebene mit abgeernteten Feldern erwartet uns
das Fahrrad und der Hänger fertig von dem Kirchplatz aus
Die weiten Landschaften sind schon beeindruckend – für die Strecke ist es auch gut, dass alles so flach ist, da können wir richtig km fressen.
den Camino zu nehmen verbietet sich von selbst – schaut mal im Hintergrund den Weg an, wie er sich am Berg hochwindet …
Fromista liegt vor uns und die kleine Brücke führt das Wasser zu den Feldern – noch 497 km bis zum Ziel – es kommt immer näher und hier auf der Hochebene noch schneller. Gleich muss noch die Brücke von Itero de la Vega kommen – sie ist wieder eine alte Schönheit – Bonny freut sich schon auf den Rio Pisuerga – da müssen wir unbedingt wieder Stöckchen holen spielen…
das war super – jetzt bin ich erfrischt und es kann losgehen
wir wechseln wieder in eine andere Provinz – „Palencia“und fahren in den Ort Boadilla del Camino.
Ich bin neugierig und fahre kurz hinein und bleibe länger. In dem kleinen Ort öffnet sich ein Kleinod. Hier könnte man es mehrere Tage aushalten.
Aber vermutet man das hinter dieser Tür?
sobald man hier Wasser dazu gibt wächst alles – und das sofort – allerdings darf das Wasser auch nicht ausgehen – der Besitzer konnte ein paar Brocken deutsch und wie fast immer haben sie ein zu rosiges Bild von Alemania – denn dort ist alles toll….
Am meisten hat mich der Trigo gefreut der im Eingang steht. Das ist ein oder mehrere Bretter mit eingebetteten Steinen, was als Egge genutzt wurde – Esel davor – Brett mit den Steinen nach unten und auf dem Brett steht der Bauer – gefreut hat es mich deshalb, weil ich zu hause auch so ein Trigo aus Gran Canaria habe mitgebracht – dort wurden spitze Vulkansteine in das Brett gesteckt und entsprechend benutzt. Findet man auf Gran Canaria nur noch in Museen….
Noch eine schnelle Runde um die Kirche, die mit Storchennest wie die anderen vorher auch mit einer tollen Tür aufwartet.
auf dem Weg sieht man das Wasser alles ist – hier der Kanal mit Sammelbecken und an der Straße läuft der Camino entlang – ich hätte immer schon Probleme durch die Poller dort zu kommen…
Ja und dann kommt wieder das, was ich an diesem Weg so liebe – am Ortseingang von Poblacion de Campo stehen zwei als Pilger verkleidete Männer, die dir Suppe Palenciana anbieten – es ist fiesta in dem Dorf und jeder Pilger soll daran teilhaben – ich probiere auch einen Becher mehr Freude bereitet ihnen aber , das ich aus dem spanischen Gefäß für Wasser in der Wein ist entsprechend trinken kann ohne mich vollzukleckern –
Leider kann man das Glas nicht so genau sehen, man sollte es so weit weg halten wie der Arm lang ist und dann langsam wieder nähern und plötzlich nach hinten kippen, damit nichts tropft….
Wein trinken um diese Zeit – und dann noch fahren – da muss man vorsichtig sein. Aufgenommen haben diese Szene ein holländisches Radpilgerpaar, das noch bis Sahagun fahren will. Als ich wieder losfahre kommen mir doch auch so irre Gedanken – fährst du auch bis Sahagun – sind zwar noch 60 km aber das geht ja heute soo gut – flach – nicht heiß und prima Laune – nana der Wein…..
Selbst als ich in Carrion de los Condes reinfahre schwanke ich noch – Gott sei Dank – oder Jakobus sei Dank, dass ich der Versuchung widerstanden habe noch weiter zu fahren – es wäre Mist gewesen. Morgen ist nämlich das Desierto angesagt – eine Gegend wie die Wüste – heiß und kein Schatten und ohne Wasser genug vertrocknest du dort ohne Zeifel. Das desierto ist 18km lang. Morgen werde ich es kennenlernen. Jetzt geht es zum Campingplatz , Zelt aufbauen und das elektrische Equipment wieder laden…
zwei Akkus, Pedalfunk, Lade Akku für die Geräte, Kamera Akku
dann schlafe ich eine Stunde nachdem das Zelt steht, mache mich an den Blog für heute und noch einen Rundgang durch das Dorf…
Es gibt eine alte romanische Kirche, die das Museum beherbergt und eine zweite am Anfang des Dorfes.
der Fries mit den Heiligen über dem Portal ist das Bemerkenswerte dieser Pforte – heute ein Museum.
ich höre richtig die Mönche singen
seht ihr mich im Pilgergewand – ich hätte nicht hinein gepasst – und der heilige Jakobus als Matamoros – der Maurentöter – hat hier noch gar nichts von dem Jakobus Gedanken: Hilfe für alle.
Am Palo das alte Wassergefäß der Pilger…
die kleine schmale Gasse führt zur Kirche zwei und zu den Bewohnern hier, die auf der Straße sitzen und Pilgerschauen machen – weil hier alle vorbeikommen.
eine dreischiffige Kirche mit gleichhohen Schiffen wie die Elisabethkirche in Marburg
und das Patrizierhaus mit Wappen gegenüber
ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende….
Hallo lieber Hajo,
auch wir wollten Dir noch einmal (ebenso heiße) Grüße zukommen lassen. Jetzt rückt es wirklich immer näher – Dein Ziel! Laß Dir die Zeit, die Du noch brauchst und geniesse alles – trotz der täglichen Anstrengungen – Du schaffst das! Wir denken an Dich und freuen uns jeden Tag auf Deine neuen Geschichten und Bilder.
PS. Damit Dein „Album der einzelnen Tage“ weiter aktuell bleibt – heute ist der 11.08.2015 (nicht 12.).
Weiter eine gute Fahrt auf „Deinem Weg“ wünschen Erwin + Brigitte 🙂
Danke……
Hallo Jo, es ist sehr beindruckend, es fasziniert mich was du bewältigst, ich denke an dich und weiß, das du das alles gut überstehst🍀
Lieben Gruß Marianne
Am 11. August 2015 um 18:27 schrieb Hajo und Bonny auf dem Weg nach
Lieber Hajo, ich hatte Dich am ersten Tag Deiner Reise auf dem Weg nach Wallenstein kennen gelernt. Seither verfolge ich Deine Reise. Super Berichte, tolle Fotos. Wie schön, dass man heute am PC den Weg sehen kann und die von Dir besuchten Städe. Ein Blick in Wikipedia und schon hat man weitere Informationen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude auf der Reise und schöne Erfahrungen. Ich hoffe, auch Bonny ist gut dabei.
Hallo Helmuth, schön dass du uns weiter gefolgt bist – hast du doch dazu beigetragen dass Bonny sich in seinem Hänger so wohlfühlt und ihre Pfoten und Schnauze auf das Isolierteil legen kann, das du uns noch zum Campingplatz gebracht hast. Es hat schon etwas gelitten durch die Krallen aber diese und die Zeit danach wird es noch lange dort klemmen. Herzliche Grüße nach Wallenstein hajo+Bonny