Wetter bedeckt am Morgen – ultraheiß am Mittag und Nachmittag
von Arbeiza nach Los Arcos Höhe 581
Km 25,16 gesamt 2388,43 km
Zeit 1:32:46
Schnitt 16,27 max 55,46 km
HM 297 Max Höhe 748
Früh aufstehen bringt nichts – die „Schlossherrin“
war gestern auf der Fiesta und hat das Zurückkehren morgens gegen 3-4 schon angekündigt – also brauche ich auch nicht früh raus – wir wollten nämlich noch zusammen Cafe trinken und uns ein wenig austauschen, denn auch sie ist Kunstlehrerin!!! Ich finde man sieht es ihr auch an – so muss eine Kunstlehrerin ausschauen 😉
Dann haben wir Café getrunken – sie hat ein Wahnsinnshaus – und mir erzählt, dass hier der Schwerpunkt des Flamenco im Baskenland ist – sie liebt ihn und macht am 22. die nächste Flamenco Nacht…. da sollte man dabei sein…
Ich schiebe mein Rad aus dem Sotano und mir ist gar nicht mehr nach Flamenco – das Hinterrad schleift kräftig an der Felgen-Bremse. Blöde Bremse denke ich und stelle sie weiter – bringt nichts- dann muss ich doch mal nachschauen, dauert ein wenig bis ich es bemerke – die eingesetzte französische Speiche ist am Kopf abgebrochen.
Mir fällt das Herz nicht in die Hose – cool denke ich an die Ersatzspeichen in der Kiste und suche ein Radgeschäft Internetmäßig in Estella. 2 Geschäfte gibt es – keines antwortet auf meinen Anruf hin. Klar ist ja noch 2 Tage Fiesta dort. Kurzentschlossen stelle ich das Fahrrad auf den Kopf, Speiche raus, Original Ersatz Speiche rein – mit dem erworbenen Multigrößen Speichenschlüssel anziehen – fertig – denkste – schleift immer noch – also drehe ich die zwei davor und dahinter auch ein wenig und nach einigem Probieren rutscht die Felge sauber am Bremsklotz vorbei. Schulterklopf an mich…Aber eigentlich denke ich – puuhh geht doch…
Jetzt ist es schon Mittag und ich kann endlich los – einige Fotos der schönen Herberge und in Arbeiza selber –
das Wohnhaus Kirche in Arbeiza mir dem üblichen Pelota Platz
noch mal durch den Tunnel im Val de los Lobos – nur ein Geheimweg der Einwohner
dann bin ich schon in Estella – im EURAKI – das baskische Aldi – einkaufen und mal sehen wohin es nun geht.
Nehme mir wieder die Busstation als Ausgangspunkt – noch mal was trinken und vielleicht einen Pulpo essen.
Ganz besonders freue ich mich unterwegs über die blühende Agave – habe sie immer geliebt, weil es so selten ist.
In Gran Canaria zu meiner zeit dort benutzten wir sie als Weihnachtsbaum.
Busstation. Alles ist von der Fiesta eingenommen.
Ich bleibe länger hier im Schatten sitzen als gedacht – aber die Hitze in der Sonne verbietet ein Aufsatteln. 10 vor drei wird es trotzdem Zeit – normalerweise müsste ich bis Logroño fahren 45km. Nach den ersten Kilometern weiß ich, das wird nichts. Es geht erst mal 10km bergauf mit mehreren Pausen – Bonny schlabbert fast sein ganzes Wasser – 37,45° – da verbietet sich aller Ehrgeiz – der ist sowieso schon weggeschmolzen.
Damit keiner der dahintrottenden Pilger auf die Autobahn gerät, gibt es dort an den Auffahrten deutliche Hinweise.
Oben angekommen – Bonny geht freiwillig ohne Kommando in den Hänger – sausen wir bergab und das wirklich lang, nochmal leicht bergauf, wieder lang bergab und ohne große Anstrengung weiterhin sind wir in Los Arcos.
wenn ich jetzt Platz hätte…
Ich frage an der nächsten Herberge nach dem Stempel – heute habe ich noch keinen – und dann so nebenbei – Probleme mit Hund? wenn ich übernachte – der Dueño überlegt, Frau überlegt – er könnte die anderen Gäste stören – nur sind gar keine da und darum ok – ich bleibe. Garage mit Strom – prima – Akkus versorgt – Zimmer super – Hund kommt nur wenig ins Treppenhaus – verspreche ich.
Jetzt habe ich sogar Zeit für die Stadt. Schaue mir die Kirche an, schlendere durch die Gassen
auch hier ist nächste Woche Fiesta und die Bande um sich vor den Stieren zu schützen steht schon – schmale Gasse und überdachte Gänge prägen das Bild.
Bonny sitzt am Eingang zum Kollegium und Durchgang für die Pilger weiter nach Santiago
die Madonna in dem goldenen Altar ist ein besonderes Ziel der Pilger heute und damals… drei Joche mit Bemalung und Vierung Kuppel
der heilige Jakobus, dem man hier eine elektrische Kerze mit Zeit Schaltuhr spenden kann –
finde ich irgendwie unpassend….
und lande am Ende wieder bei meinem Hostel – mit Bar. Ein tolles Bocadillo mit Flachpfirsich- scheiben, Chorizo und Käse,
dazu ein Alster – hier cerveza con lemon mexclada – rundet alles ab.
Sitze mit dem dueño und einem Gast lange zusammen und wir politisieren über den ersten und 2. Weltkrieg – sein Thema – den Kampf der Basken mit den Spaniern und und…
Da freue ich mich über einen skype Anruf, der mich ein wenig von der Diskussion abhängt.
Es gibt noch Rosè, Pimientos eingelegt und Schweinehals in Öl – alles sehr zart – und die Dämmerung fällt allmählich über uns.
hasta maña – adios und wir gehen aufs Zimmer.
Gute Nacht
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